Rohkaffee - Kolumbien - Las Marias - Mokka - Natural Competition

Auf der Finca Las Marias in Pijao, Quindío, gedeihen auf Höhen zwischen 1.750 und 2.050 Metern über dem Meeresspiegel über zehn verschiedene Varietäten von Kaffee. Diese außergewöhnliche Farm ist das Experimentierfeld von Café 1959, wo neue Varietäten angebaut und innovative Anbaumethoden getestet werden.

Die Betreiber von Café 1959, erfahrene Kaffeebauern in der dritten Generation, bezeichnen sich selbst als "Kaffeedesigner". Ihre Mission ist es, einzigartige Kaffeegenüsse von der Saat bis zur Tasse zu schaffen. Jede Saat, die sie pflanzen, wird sorgfältig ausgewählt und vorab auf ihre Anpassungsfähigkeit und Produktivität getestet. Für sie ist klar: Wissenschaft ist der Schlüssel, um Aromen und Geschmacksprofile zu optimieren und den Verbrauchern ein herausragendes Geschmackserlebnis zu bieten.

Dabei geht es ihnen nicht nur um den Kaffee, sondern auch um die Menschen, die ihn trinken. Jeder Produktionsprozess wird mit Blick auf die Bedürfnisse und Wünsche der Endverbraucher gestaltet. Um ihre Ansätze zu perfektionieren, führen sie regelmäßig Marktforschung durch und testen neue Methoden. So stellen sie sicher, dass ihre Produkte sowohl innovativ als auch marktgerecht sind.

Die Kaffeevarietät Mokka

Pflanzliche Eigenschaften

Die Mokka-Kaffeepflanze, auch als "Moka" oder "Mocha" bekannt, gehört zu den ältesten Arabica-Varietäten und hat ihren Ursprung im Jemen. Benannt nach dem Hafen von Mocha, über den der Kaffee einst gehandelt wurde, ist diese Varietät besonders für ihre kleinen, runden Bohnen bekannt. Die Pflanze selbst ist kompakt und robust, was sie ideal für den Anbau in Höhenlagen macht. Sie gedeiht am besten in tropischen Gebieten mit kühlem Klima und zeichnet sich durch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber schwierigen Bedingungen aus, obwohl sie weniger ertragreich ist als andere Arabica-Sorten.

Geschmacksprofil

Mokka-Kaffee ist berühmt für sein intensives und komplexes Geschmacksprofil. Er bietet oft eine ausgewogene Kombination aus süßen und fruchtigen Noten, darunter Aromen von Schokolade, Karamell und Nüssen, begleitet von fruchtigen Nuancen wie Beeren oder getrockneten Früchten. Die Säure ist lebendig, aber angenehm, und der Körper ist meist vollmundig und cremig.

Die geschmackliche Tiefe der Mokka-Bohne macht sie zu einer beliebten Wahl für Espressos und Spezialitätenkaffees, bei denen ihr einzigartiger Charakter voll zur Geltung kommt. Diese Varietät ist ein Beispiel für die Verbindung von Tradition und herausragender Qualität, die Kaffeeliebhaber weltweit begeistert.

Warum ist die Kaffeevarietät "Mokka" so selten?

Die Mokka-Kaffeevarietät ist aufgrund mehrerer Faktoren eine der seltensten Arabica-Sorten auf dem Markt.

1. Geringer Ertrag und schwierige Anbaubedingungen
Die Mokka-Pflanze ist bekannt für ihren niedrigen Ertrag. Im Vergleich zu anderen Arabica-Varietäten, die höhere Erträge liefern, produziert die Mokka-Pflanze nur eine begrenzte Menge an Kaffeekirschen. Zudem bevorzugt sie Höhenlagen mit spezifischen klimatischen Bedingungen, was ihre Anbaugebiete auf wenige Regionen beschränkt. Sie wächst am besten in kühlen, tropischen Gebieten, was sie anfällig für klimatische Schwankungen macht.

2. Arbeitsintensiver Anbau und Ernte
Der Anbau von Mokka erfordert besondere Pflege und Aufmerksamkeit. Die kleinen Kaffeekirschen müssen oft von Hand geerntet werden, was den Produktionsaufwand und die Kosten erhöht. Da Mokka auch weniger widerstandsfähig gegenüber Krankheiten ist, müssen Produzenten zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen, um die Pflanze gesund zu halten, was den Anbau noch anspruchsvoller macht.

3. Verdrängung durch produktivere Sorten
Im Laufe der Zeit wurden ertragreichere und widerstandsfähigere Kaffeevarietäten entwickelt, die von kommerziellen Kaffeebauern bevorzugt werden. Diese Sorten, wie etwa die Caturra oder Bourbon, sind robuster und liefern höhere Erträge, was für kommerzielle Kaffeeplantagen wirtschaftlich vorteilhafter ist. Aufgrund dieser wirtschaftlichen Faktoren hat die Mokka-Varietät an Bedeutung verloren und wird nur noch in spezialisierten Anbauregionen kultiviert.

4. Komplexer Anbauprozess und geringe Verbreitung
Die Mokka-Kaffeepflanze hat sich in vielen Regionen nie weit verbreitet, da sie spezielle Anbaubedingungen erfordert und in der Regel nur von kleinen, spezialisierten Kaffeefarmern kultiviert wird. Durch ihre begrenzte Verbreitung und den ressourcenintensiven Anbauprozess bleibt sie eine Seltenheit auf dem globalen Kaffeemarkt.

Insgesamt trägt eine Kombination aus geringem Ertrag, anspruchsvollem Anbau und der Konkurrenz durch ertragreichere Sorten dazu bei, dass die Mokka-Kaffeevarietät heutzutage nur noch selten anzutreffen ist. Ihre Seltenheit macht sie jedoch zu einer begehrten Delikatesse unter Kaffeeliebhabern, die den einzigartigen Geschmack und die historische Bedeutung dieser besonderen Varietät zu schätzen wissen.